Landstriche sind Gebiete, die sich durch wissenschaftlich erfassbare Merkmale von anderen Gebieten abgrenzen. Die Wahrnehmung des Ortes ist für den Betrachter ein von kulturellen und visuellen Stereotypen geprägtes, subjektives Erlebnis. Erinnerungen verblassen mit der Zeit und der Fokus geht vom Detail hin zu Farben und Stimmungen. In meiner Serie Landstriche zeige ich Landschaftsausschnitte aufgelöst in „Geländelinien“ kombiniert mit besonderen Merkmalen. Die Bilder verlieren den direkten Bezug zum Ort und stellen die durch Farben und Formen geprägte emotionale Stimmung dar. Es entstehen abstrakte lineare Muster, in denen sich die Landschaft verdichtet und gleichzeitig mehrdeutig wird.
Vergleichbar mit dem Blick mit zugekniffenen Augen.
Die Linie als Verbindung zweier Punkte und Mittel zur Bildproduktion. Die Landschaft wird aufgelöst in ihre Spektrallinien und es entstehen Resonanzbilder, die aus der Reduktion auf das Wesentliche bestehen. Die sichtbare Realität wird von perspektivischem Illusionismus abgelöst. Beschränkt auf Form und Farbe tritt die ästhetische Ganzheit in den Hintergrund und ermöglicht dem Betrachter sich in den Bildern zu verlieren. Die lineare Aufspaltung erzeugt einen Landstrich, der als verfasste organisatorische Einheit bzw. dem Typus der linearisierten Landschaft verstanden werden kann.